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ppm Zielvereinbarung in der Projektphase für lackierte Bauteile - VDA 16 - von : Jan Mal

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Sehr geheerte Damen und Herren,

ich habe eine Bitte um Eure Unterstützung bezüglich des folgenden Thema.

Meine Firma realisiert ein Projekt für eine lackierten Bauteile für den Innenraum eines OEM's.

Der Kunde wünscht sich eine ppm Vereinbarung zwischen uns abstimmen was natürlich ganz normal ist.

Was jedoch für mich nicht klar ist, ist die ppm Quote, die der Kunde sich wünscht (Kundenvorschlag ist 100ppm in der Serie, was meiner Meinung nach für solchen Umfang - lackierte Bauteile - nicht Normkonform ist). Meiner Meinung nach gilt für diesen Umfang (lackierte Oberflächen) der VDA Band 16, der auch die Zielquote "Durchschlupftquote" definiert. Das laut des Bandes 0.3% also 3000ppm (0,3% also 0,003 x 1000000 (pro Million Teile) = 3000ppm).

Der Band definiert genau das folgendes:

5.7.2. Qualitätslage

Es ist sinnvoll, in Vereinbarungen darauf hinzuweisen, dass andere Ein- flussgrößen, wie z. B. die Bewertungsfähigkeit des Menschen, zu beachten sind. Die Erkennbarkeit von Strukturen und Merkmalsausprägungen bei ei- ner visuellen Prüfung und damit die Zuverlässigkeit von Prüfentscheidun- gen hängt neben dem physiologisch bedingten Auflösungsvermögen des menschlichen Auges, noch von einer Vielzahl unterschiedlichster Parame- ter ab.

Voraussetzungen für ein positives, reproduzierbares Prüfergebnis sind hierbei ein normales Sehvermögen im Nahbereich, gute Lichtverhältnisse und keine negativen mentalen Einflüsse. Als Mindestvoraussetzung für Prüfpersonal von anmutungsabhängigen Merkmalen wird daher eine perio- dische Augenprüfung auf Normalsichtigkeit im Nahbereich empfohlen.

Eine Befundung von anmutungsabhängigen Merkmalen ist deshalb nur un- ter streng definierten Bedingungen vergleichbar.

Für das Trennvermögen (Diskriminierungscharakteristik) bei der visuellen Qualitätsprüfung ist somit die Festlegung einer Konvention als Ersatzgrö- ße für einen unvermeidlichen Durchschlupfanteil PD erforderlich. Dieser An- teil wurde für den Anwendungsbereich dieses VDA-Bandes mit

PD=0,003 entsprechend 0,3% bestimmt.

Für diesen Anteil im Los ist eine Unterscheidung zwischen fehlerhaften und fehlerfreien Teilen nicht möglich, bzw. fehlerhafte Teile werden verpasst. (Verpasser sind Teile bei denen Abweichungen feststellbar sind, die in ihrer Größenordnung, die in der Spezifikation aufgeführten Toleranz überschreiten).

5.7.3 Ermittlung der Qualitätslage

Bezugsgröße hierfür ist die jeweils tatsächliche Anzahl von Teilen mit Ab- weichungen im Los. Diese Größe muss entsprechend bestimmt und die PD-Quote muss beidseitig berücksichtigt werden.

Wird das Los anhand der Anzahl fehlerhafter Einheiten in der Stichprobe bewertet, so ist außerdem der Vertrauensbereich (z. B. 95%) zu berück- sichtigen.

Der Stichprobenumfang n ist hierbei der Liefermenge gleichzusetzen, weil die üblicherweise berücksichtigten Fehleranteile am Montageband quasi al- le gelieferten Teile berücksichtigen.

5.7.4 Spezielle ppm-Vereinbarungen

Bei vereinbarten speziellen Fehlerquoten können sich Kostenauswirkungen ergeben, die in individuellen, ergänzenden Festlegungen vertraglich gere- gelt werden sollen.

Wie ich schon gesagt habe, der Kunde akzeptiert diese Vorgaben nicht (obwohl er bei der Erstellung des Bandes teilgenommen hat) - ist der Meinung, dass ich den Band und 0.3% falsch interpretiere.
Könnte jemand unterstützen ? Hat jemand ähnliche Situation gehabt, bzw. kann bei Interpretation des Bandes bezüglich ppm Vereinbarung unterstutzen ?

Danke im Voraus für die Unterstützung.

Viele Grüße,

Jan Malinowski

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